OSTHOLSTEINER ZEITUNG
28.4.2010
VON WERNER BODENDORFF
Künstler mit zart berührendem Einfühlungsvermögen
263. Schlosskonzert mit dem Bonnard Trio
Plön – Pralle Leidenschaft pur in der Alten Schwimmhalle.
Das Bonnard Trio mit Olena Kuschpler (Klavier), Hovhannes Baghdasarjan
(Violine) sowie Michail Tolpygo (Violoncello) steigerten sich im 263.
Schlosskonzert am Montag in einen wahren Sinnesrausch hinein. Das
Ensemble war für die meisten Zuhörer schon bekannt, da sie
sich im November 2008 kurzfristig bereit erklärt hatten, für
ein erkranktes Duo einzuspringen.
Zunächst erklang Joseph Haydns nur zweisätziges Trio für
Klavier, Violine und Violoncello G-Dur Hob. XV:32, ein Spätwerk
aus dem Jahre 1794 in bezaubernder Manier. Allein schon der Kopfsatz
kam mit liebenswürdiger Grazie eleganter Perückenpracht nach
höfischem Geschmack der Wiener Hofball-Menuette daher.
Vollblütig und emotionsgeladen dagegen Robert Schumanns
Klaviertrio d-Moll op. 63. Gleich zu Beginn spürte man die
energiereich aufgeladene, zugleich aber auch düstere Stimmung
knurrender Selbstreflexionen, welche das halbstündige Werk
durchzog. Mit viel Augenkontakt und aufmunternden Blicken von der
tastenstrammen Pianistin, die beide Streicher suggestiv zu lenken
schien, ließen die drei mächtige Tonwellen mit hoher
Intensität durch den Raum hochschäumen. Mit inniger Einkehr
der langsame Satz, welcher nicht nur den Geiger emotional doch ziemlich
mitnahm, da dieser im lyrischen Gewande von einer selten
drückenden Niedergeschlagenheit und brütendem Pessimismus
Schumanns zu erzählen scheint und dessen äußeres Ringen
um Erfolg widerspiegelt. Er selbst war in diesem Lebensabschnitt von
zahlreichen Misserfolgen entmutigt. Umso prägnanter und
zuversichtlich dann der kraftvolle Finalsatz, den das Ensemble
äußerst vital in Szene setzte.
Von anderer, aber nicht minderer Prägnanz und insgesamt positiver
Sinnlichkeit ist das Klaviertrio Nr. 2 c-Moll op. 66 von Felix
Mendelssohn Bartholdy. Dieser stand 1845, als er das Werk schuf, auf
der Höhe seines Schaffens. Auch hier ließ sich das Bonnard
Trio mit seiner ganzen Musikalität, lebendiger Technik und zart
berührendem Einfühlungsvermögen auf dieses Meisterwerk
ein. Besonders der Cellist, den nun der langsame Satz emotional etwas
mitnahm, spielte nun mit breitem Strich, was sich erfreulich auf die
Klangbalance auswirkte. Bemerkenswert der nach geheimnisvollen
Elfenreigen flirrende Scherzo-Satz, der wirklich „ein
bißchen ekelig zu spielen“ sei, so Mendelssohn selbst
urteilend über sein Trio. Knisternde Leidenschaft und
vorwärtsdrängende Sehnsucht nicht zuletzt im „Allegro
appassionato“-Satz, sondern auch stille Kontemplation dann nach
stürmischen Applaus in der Zugabe: einer gefühlvollen Milonga
mit dem Titel Oblivion (etwa mit „Vergessen“ oder auch
„Erinnerung“ übersetzbar) von Astor Piazolla.
DIE WELT
3.3.2010
VON MARIA BAUFELD
Berenbergs Kulturpreis
Das in Hamburg ansässige "Trio
Bonnard" wurde mit dem Berenberg Kulturpreis 2010 ausgezeichnet. Die
mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde 1990 aus Anlass des
400-jährigen Bestehens der Bank gegründet und fördert
nun im 20. Jahr den Nachwuchs Hamburgs.
Prof. Hermann Rauhe, Ehrenpräsident
der Hochschule für Musik und Theater und Kuratoriumsmitglied,
hielt die Laudatio auf die außergewöhnlichen Kammermusiker
Olena Kushpler (Klavier), Hovhannes Baghdasaryan (Violine) und Mikhail
Tolpygo (Violoncello). "Selbstlose Hingabe, das demütige Dienen am
Kunstwerk - das ist es, was wir brauchen und das ist es, was wir heute
auszeichnen", so Rauhe.
Badische
Zeitung
20.2.2009
VON ALEXANDER DICK
Qualität
und Emotion
Festivalleiter Alexander Vassiliev hat gut daran getan, dem Bonnard
Trio wieder ein Podium zu bieten, auch wenn die ursprüngliche
Programmdramaturgie eine Veränderung erfahren musste. Denn das
durch den sprachlich etwas experimentell anmutenden Titel des Abends
"Von Wunderkind nach Oskar. Und zurück?" als gesetzt geltende
Klaviertrio op. 1 des gerade mal 13-jährigen Wunderkindes und
späteren Oscar-Preisträgers Erich Wolfgang Korngold
stand sozusagen im dramaturgischen Zentrum. Bedingungslose Emotion gehört zum Repetitorium des erst 2004
gegründeten Bonnard Trios, und zwar ganz spielbestimmend. Das
merkt man gleich zu Beginn dem d-Moll-Trio von Korngolds Wiener Lehrer
Alexander Zemlinsky an. Der spürbar slawische Einfluss, der
diese spätromantische Musik dominiert, erfährt durch
die Leidenschaftlichkeit in den "Gesprächen" der beiden
Streicher (Hovhannes Baghdasaryan, Mikhail Tolpygo) und des sensiblen,
nie zu lauten Klaviers (Olena Kushpler) noch einmal eine Aufwertung.
Auch der durch und durch schwelgerische Zug in Mendelssohns
c-Moll-Trio, bis hin zur Choral-Apotheose ("Herr Gott, Dich
fürchten wir alle"), wird hier mit den höheren Weihen
des Klaviertriospiels versehen; lediglich im atemlosen Scherzo steht
die Einheit des Ensembles kurzzeitig auf dem Prüfstand.
Gleichwohl: Diesem Ensemble gehört die Zukunft. Dem
Klassikfest Kaiserstuhl ist nach dem brillanten Auftakt
ähnliches zu wünschen.
KIELER
NACHRICHTEN
26.11.2008
VON WERNER BODENDORFF
Unvergessenes
Musikerlebnis
252. Plöner Schlosskonzert:
Donnernder
Applaus für
das Bonnard Trio
Plön –
„Das war mehr als nur
Ersatz“ – äußerte sich Roland
Reche begeistert über die drei Künstler, die
für das wegen Krankheit abgesagte Violin-Klavierduo Laurent
Albrecht Breuninger und Thomas Duis äußerst
kurzfristig eingesprungen waren, und er sprach damit aus, was
sicherlich viele Zuhörer ebenso dachten.
Das 252. Schlosskonzert in der Alten Schwimmhalle avancierte mit dem
erst 2004 gegründeten, relativ unbekannten Bonnard Trio zu
einem unvergessenen Musikerlebnis der Sonderklasse. Mit Joseph Haydns
Trio in E-Dur Hob. XV Nr. 28 begannen Olena Kushpler (Klavier),
Hovhannes Baghdasaryan (Violine) sowie Mikhail Tolpygo (Violoncello)
mit einem zarten, liebenswürdigen Interpretationsstil, der in
seiner noch abwartenden Bescheidenheit jedoch sogleich
überzeugte.
Einschmeichelnd-empfindsam und zärtlich
behandelte Olena Kushpler das generalüberholte, nun wieder
volltönende Klavier mit „butterweichem“
Anschlag. Innig musizierten die beiden jungen Streicher im
ständigen Kontakt zur Pianistin und erzeugten in ihrer
genügsamen Haltung ein Höchstmaß an
musikalischer Entfaltung.
Das introvertierte Klangbild kam dem für Haydn
außergewöhnlichen und manchmal modern anmutenden
Werk sehr entgegen, das sich jedoch bei dem Trio in C-Dur op. 87 von
Johannes Brahms hin zum romantisch Geheimnisvollen öffnete.
Hier durften die Zuhörer sich schon in leise Vorahnungen
wähnen, was sich langsam ankündigte. Bei aller
Zurücknahme brachte das sympatische Ensemble Satz für
Satz aber nicht übertrieben ausdrucksvoll, homogen mit viel
sanfter und farbenreicher Wärme zu Gehör.
Ihr vulkanisches Wesen zeigten die drei jungen Künstler aber
in Dmitri Schostakowitschs berühmten Klaviertrio op. 67.
Atemlose Stille herrschte von Beginn an, als Mikhail Tolpygo am
Violoncello in höchster Flageolettlage das erste Thema
intonierte und dieses eine Etage tiefer bald darauf Hovhannes
Baghdasaryan mit seiner Violine übernahm und sich mit Einsatz
des Klaviers im ersten Satz eine emotionsgeladene Gewitterstimmung
aufbaute. Beim darauffolgenden energiereichen, wilden Satz drehten die
drei ihr Spiel so richtig zu einer knisternden Hochspannung auf. Nach
der leidvollen Passacaglia mit einer zwischen den beiden
Streichinstrumenten dialogisch angelegten Melodie von
feierlich-jenseitiger Schönheit folgte der lamentoartige Satz
mit jüdischen Volksmusik- Themen, in welchen Schostakowitsch
die verborgene Verzweiflung der Juden hineinzukomponieren versuchte.
Diese Umsetzung durch das Bonnard Trio gestaltete sich mit
bestürzender Betroffenheit, so dass nach dem Ausklingen der
Musik sekundenlange Lähmung entstand. Erst spät brach
donnernd der verdiente Applaus aus und die drei spielten zum Abschluss
einen beruhigenden Abschnitt aus dem Dumky-Trio von Antonín
Dovrák.
BADISCHE
ZEITUNG
04.02.2008
VON FRIEDRICH SPRONDEL
Ein ungewohnter
Schostakowitsch
Wenn man das erste Konzert
des neuen "Klassikfests Kaiserstuhl" als Versprechen versteht, dann
dürfen sich die Musikfreunde der Umgebung auf ein
genussreiches Festival freuen. Das Bonnard-Trio aus Hamburg setzte bei
seinem Konzert am Freitag in der Evangelischen Kirche in Ihringen einen
hohen Maßstab: absolut sicheres Können, solistisches
Selbstbewusstsein jedes Musikers und doch perfektes Zusammenspiel,
einen kraftvollen Klang von geradezu üppiger Sinnlichkeit. Nur
zwei Werke hatten die Pianistin Olena Kushpler, der Geiger Hovhannes
Baghdasaryan und der Cellist Mikhail Tolpygo aufs Programm gesetzt,
beide jedoch gewichtig genug, um eine eigene Konzert-Halbzeit zu
beanspruchen: das Klaviertrio C-Dur von Joahnnes Brahms und das e-Moll
Trio von Schostakowitsch.
Brahms' Opus 87 strotzt nur so von Kraft, Erfindungsreichtum und
Charakter. Und genau so spielte das Bonnard-Trio auch: mit
verschwenderischer Klangfülle, zugleich stets das Ganze im
Blick. Nur einmal, im Finale, geriet Baghdasaryan der lange angebahnten
Steigerungen des Satzes ein sympathischer Temperamentsausbruch.
Mit Schostakowitschs e-Moll-Trio schienen Musiker und Hörer
eine andere Welt zu betreten. Zwischen Traurigkeit, Exaltiertheit und
zerstörerischer Wucht hat der Komponist das Stück
angelegt, als er es im Kriegsjahr 1944 komponierte. Manche Ensembles
stellen es in der ganzen Strenge seiner Linie hin, kantig wie ein
Holzschnitt. Das Bonnard-Trio hatte offenbar anderes im Sinn: dem Werk
seinen Trauergestus zu lassen, ihm aber zugleich die Wärme
gesangvollen Spiels mitzugeben.
Den dritten Satz, eine Passacaglia, gestalteten der Geiger und der
Cellist über den monumentalen Klavierakkorden zu einem Dialog
von solcher Ausdrucksfülle, dass man einem
Sängerduett zu lauschen schien. Im breit verlangsamten
Finalschluss streiften die Musiker die Grenze zum Romantisieren. Den
Biss der Musik verleugneten sie trotzdem nicht, sei es in den
aggressvien Spitzen des Scherzos oder im alles niederwalzenden,
schmerzhaft lang andauernden Höhepunkt des Finales. Ein neuer,
ungewohnter Schostakowitsch - und ein grandioser Festivalstart.
siehe: BADISCHE ZEITUNG
FRANKFURTER
NEUE PRESSE
06.12.2007
VON MATTHIAS GERHART
Warme Klänge
Emotional, expressiv und
farbenreich so sieht sich das bezeichnenderweise nach dem Maler Pierre
Bonnard benannte Ensemble. Im Kaisersaal gab es eine Kostprobe dessen
man hatte Werke dreier verschiedener Stilrichtungen
ausgewählt. Haydns Klaviertrio E-Dur empfand man dabei
vielleicht noch am bravsten Olena Kushpler (Klavier), Hovhannes
Baghdasaryan (Violine) und der Cellist Mikhail Tolpygo musizierten
jedenfalls in ausgezeichneter Feinabstimmung und erzeugten damit warme,
ausdrucksstarke Klänge. In strahlenden Farben erschien auch
Mendelssohns c-Moll-Trio, wobei sich hier besonders die
temperamentvolle Pianistin hervortat. Die beiden Streicher aber hatten
genug Mumm, um sich nicht überdecken zu lassen. Schluss- und
Höhepunkt war Ravels eigenwilliges a-Moll-Trio. Hier gelang es
dem Ensemble, den sehr kompakten und konzentrierten Charakter des
Werkes ansprechend darzustellen. Ohne größere
Schwierigkeiten meisterten die drei Musiker auch die hohen
spieltechnischen Herausforderungen, die die beiden lebhaften
Sätze an die Spieler stellten. Von eindrucksvoller
Wärme und Klarheit war die gefühlvolle Passacaille,
der langsame Satz des 1914 entstandenen Trios, die nochmals die
große Stilsicherheit der jungen Musiker hervorhob.
siehe: FRANKFURTER
NEUE PRESSE
CISMARER
BOTE
25.11.2007
Eröffnungskonzert
Konzertsaison 2008
Der Förderkreis
Kloster Cismar eröffnete seine Konzertsaison am 24. November
im Gewölbesaal im Kloster Cismar mit einem Kammermusik-Konzert
- und das übertraf alle Erwartungen. Wer bisher bei dem Wort
“Kammermusik” hektisch in Aktivitäten
verfiel, um seine bereits erworbene Konzertkarte wieder loszuwerden,
der wurde diesmal eines Besseren belehrt: Das
“Bonnard-Trio” zeigte auch dem letzten Zweifler,
dass Kammermusik durchaus hochinteressant und spannend daherkommen
kann: Olena Kushpler aus der Ukraine (am Flügel), Hovhannes
Baghdasaryan aus Armenien (Geige) und Mikhail Tolpygo aus Russland
(Cello) zogen mit Klaviertrios von Josef Haydn, Felix
Mendelssohn-Bartholdy und Maurice Ravel die Zuhörer in ihren
Bann - und endeten im Beifallssturm mit einer "teuflisch-furiosen"
Zugabe von Dmitrij Schostakowitsch.
siehe: CISMARER BOTE
DIE
WELT
22.06.2007
VON PETER KRAUSE
Dreieinige
Fülle des Wohllauts
Das Bonnard Trio
verströmte am Mittwoch in der Kleinen Musikhalle jene
dreieinige Fülle des Wohllauts, die, statt sich selbst genug
zu sein, stets auf Entgrenzung zielt. Hinter der sicher gezogenen
Fassade technischer Meisterschaft taten sich kammermusikalische
Wunderwelten in einer Tiefe auf, die man von einem so jungen Ensemble
kaum erwartet. Den abgründig von der Einsamkeit singenden
Largo-Satz von Beethovens Klaviertrio D-Dur erspürten Olena
Kushpler (Klavier), Hovhannes Baghdasaryan (Violine) und Mikhail
Tolpygo (Cello) mit ungeahnter Dichte. Mit musikantischem
Übermut belebten sie die geistvoll sprudelnden
Ecksätze.
Brahms' sehnsüchtig stürmischen Junggesellenton
trafen sie in seinem C-Dur-Klaviertrio mit bewegter
Emotionalität, um mit Schostakowitsch' Musik zum Bekenntnis
sprengenden Trio e-moll ihren fantastischen Grenzgang zu vollenden.
Drei starke Charaktere begegnen sich in Durchlässigkeit
für die Entfaltung des anderen, werden zu Partnern, in
erregter Harmonie.
siehe: DIE WELT
HAMBURGER
ABENDBLATT
14.06.2007
VON MARCUS STÄBLER
Hier macht Europa
Musik.
Bonnard-Trio in der Laeiszhalle
Sie stammen aus der
Ukraine, aus
Armenien und Russland, haben einen französischen Namen und
pflegen besonders gern das deutsche Repertoire der Romantik: Keine
Frage, im Bonnard-Trio ist Europa wirklich schon fest
zusammengewachsen. Wie ihr Namensgeber, der expressionistische Maler
Pierre Bonnard, lieben die drei Musiker den Farb- und Ausdrucksreichtum
in der Kunst. Diese aufregende Mischung hat das junge Klaviertrio, das
im Sommer 2004 gegründet wurde, zu einem der
vielversprechendsten Kammermusikensembles gemacht. Es gastierte bereits
beim Festival Mecklenburg-Vorpommern und studiert seit 2006 beim
Alban-Berg-Quartett an der Kölner Musikhochschule. In diesem
Jahr gewann das Trio beim International Chamber Music Competition Citt
di Pinerolo den ersten Preis - und ist nun in Hamburg live zu erleben:
Beim Konzert in der Laeiszhalle musizieren die jungen Interpreten Werke
von Beethoven, Brahms und Schostakowitsch.
siehe: HAMBURGER ABENDBLATT
DIE
WELT
11.05.2007
VON LUTZ LESLE
Die Schlossherrin war
zufrieden und lächelte selig
Am Ende lächelte
gar
Caroline Tugendreich Friedeborn, Gattin des Ahrensburger Schlossherrn
und kgl. dänischen Schatzmeisters Heinrich Carl Schimmelmann,
huldvoll von ihrem Ölportrait herab. Glücklicher
hätte das Gründungskonzert der Reihe "Junge
Musiker-Elite im Schloß" mit dem Bonnard Trio im Gartensaal
kaum laufen können. Die Kammerkonzertserie mit Wein,
Käse und Brot - eine Initiative der "Stiftung Schloß
Ahrensburg", die denkmalpfleglich der neuen Rechtschreibung trotzt -
ergänzt die Veranstaltungsreihe des Freundeskreises. Bevor es
im Juni aufs Podium des kleinen Musikhallensaals tritt, bestand das
2004 gegründete Klaviertrio sein Debüt im Vorhof der
Hansestadt glänzend.
Unter der Obhut des
Hamburger
Kammermusik-Professors Niklas Schmidt, Cellist des entschlafenen
Fontenay-Trios, erarbeiteten zwei junge Russen und ein Armenier ein
Programm mit zwei Schwergewichten der Gattung: dem jeweils zweiten
Klaviertrio von Mendelssohn und Brahms, dazu Mozarts Trio mit der
Köchelnummer 548. Alles in C-Dur oder c-Moll - Stoff
für unterschiedlichste Träume. Technik ist den
hoffnungsvollen Musikern, die in kurzer Zeit zu einem "dreieinigen"
Instrument zusammenwuchsen, einzig Mittel zum Zweck: ihre
Hörer in tönende Geisteswelten zu entführen,
deren Verschiedenheit durch Revolutionen und Epochenwenden allein nicht
zu erklären sind - Mozarts geflügelte, doch
chromatisch gebrochene Leichtigkeit, Mendelssohns sinfonisch
ausschweifender, mit "Liedern ohne Worte" und elfenhuschenden
Sommernachtsträumen gesegneter Kosmos, und ein vergleichsweise
spröder, variationstüchtiger Brahms, der sich immer
wieder einen Ruck geben muss, um die latente Schwermut abzustreifen.
Großes Kompliment für Olena Kushpler aus der
Hamburger Klavierklasse Evgenij Koroljov, den Geiger Hovhannes
Baghdasaryan und den Cellisten Mikhail Tolpygo aus den
Lübecker Streicherklassen Maria Egelhof und Ulf Tischbirek.
siehe: DIE WELT
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